Krieg in Israel – Tag 201

16. Nissan 5784

Erneut muss die IDF den Tod eines Soldaten bekanntgeben. Sgt. First Class (res.) Salm Alkreshat, 42, s’’l, verlor bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen sein Leben. Die Beduinen Israels dienen häufig als Armee-Spurensucher. Zu diesen Spezialisten gehörte auch Alkreshat. Seit der Bodenoffensive ist er der 261. Soldat, der sein Leben im Kampf im Gazastreifen verlor.

Der US-amerikanische Senat hat mit einer 79-18 Abstimmung ein Finanzpaket für militärische Unterstützung für Israel verabschiedet. Bei dem Paket handelt es sich um US$ 17 Milliarden, zusätzlich wird eine Geldspritze für humanitäre Zwecke für Gaza, die Ukraine und Taiwan in Höhe von US$ 9 Milliarden erwartet. US-Präsident Joe Biden wird das Papier noch heute unterzeichnen. Senator Chuck Schumer, Vorsitzender der Demokraten im Senat betonte: «Wenn das Paket nicht geschnürt worden wäre, hätte Amerika einen wirtschaftlichen, politischen und militärischen Preis zahlen müssen.»

Kurz nachdem Schumer diese Aussage getätigt hatte, versammelten sich vor seinem Haus Hunderte von pro-palästinischen Demonstranten. Etwa 100 Demonstranten wurden von Polizisten, die bereits mit Handschellen vorbereitet waren (altes Pfadfinder Motto: Allzeit bereit!) festgenommen.

Argentinien hat sich erneut an Interpol gewandt mit der dringenden Aufforderung, die Bemühungen um eine Festnahme des iranischen Innenministers Ahmad Vahidi intensiver als bisher zu betreiben. Vahidi wird seit 2007 mit internationalem Haftbefehl gesucht. Derzeit bereist er Pakistan und Sri Lanka. Dort wird ihm wahrscheinlich keine Festnahme drohen, weil kein islamisches Land den iranischen Politiker ausliefern wird.Auch diese beiden Staaten wurden von Argentinien aufgefordert, den iranischen Politiker festzunehmen. Ihm wird vorgeworfen, eine massgebliche Rolle bei den beiden Anschlägen auf jüdische Einrichtungen in Buenos Aires in den Jahren 1992 und 1994 gespielt zu haben. Bei diesen Anschlägen starben 114 Menschen, mehr als 300 wurden verletzt.

Die Bundesrepublik Deutschland wird die Zusammenarbeit mit dem UNRWA wieder aufnehmen. Damit folgt Deutschland den Entscheidungen von Australien, Kanada, Schweden und Japan, die ebenfalls ihre Finanzleistungen an die UNRWA wieder aufgenommen haben. Der Grund für die Wiederaufnahme ist die Bekanntgabe des Entscheides der UNO, die entsprechend dem vorgelegten Bericht der ehemaligen französischen Aussenministerin folgte, demzufolge Israel keine ‘Beweise für die Anschuldigen erbracht hat, dass Hunderte UNRWA-Mitarbeiter aktive Mitglieder der Hamas sind’. Dass die UNO damit alle von Israel vorgelegten Beweise abweist und dass UN-Generalsekretär Guterres gar nicht schnell genug das Ergebnis des Berichts veröffentlichen konnte, spricht dafür, dass die UNO ein absolut antisemitisches und antiisraelisches Gremium ist. Drahtzieher hinter dieser Haltung ist die in der UNO vertretene Mehrheit der moslemischen Staaten.

Derzeit ist er ganz besonders in seinem Element der antisemitischen Entscheidungen! UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat nach der unglaublichen Fehlentscheidung bezüglich der UNRWA einen zweiten zumindest fragwürdigen Bericht veröffentlicht. Unter dem Titel «Konfliktbedingte sexuelle Gewalt», die er zu Chefsache machte und als «Bericht des Generalsekretärs» veröffentlichte, fand man kein Wort zu den Massakern vom 7. Oktober.. Man findet den Hinweis im ergänzenden Bericht von Pramila Patten, UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt bei Konflikten. «Der diesjährige Bericht enthält zum ersten Mal einen eigenen Abschnitt über Israel und die besetzten palästinensischen Gebiete. (…) Mein Team und ich bestätigten, dass es hinreichende Gründe für die Annahme gibt, dass es an mindestens drei Orten zu konfliktbedingter sexueller Gewalt gekommen ist und dass sexuelle Gewalt gegen Personen verübt wurde, die als Geiseln festgehalten werden, und dass dies möglicherweise noch andauert. (…) Diese Erkenntnisse rechtfertigen oder legitimieren in keiner Weise weitere Feindseligkeiten, und ich schliesse mich weiterhin den Aufrufen des Generalsekretärs zu einer humanitären Waffenruhe an, um das unsägliche Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung zu beenden und die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln zu erreichen.» Der israelische Aussenminister Israel Katz beschuldigte Guterres, «Seite an Seite mit den Vergewaltigern und Mördern  der Hamas zu stehen» nachdem der sich geweigert hatte, die Hamas in seinen Bericht aufzunehmen und fuhrt fort: «Ich bin davon überzeugt, dass, wenn in seiner Amtszeit die Verbrechen des NS-Regimes zur Sprache gekommen wären, er sich geweigert hätte, sie auch zu verurteilen, wenn seine politischen Interessen dies erfordert hätten. (…) Guterres hat die Vereinten Nationen zu einer äusserst antisemitischen und antiisraelischen Institution gemacht, und seine Amtszeit wird als die dunkelste in der Geschichte der Organisation in Erinnerung bleiben.»

Eyal Megged, einst bester Freund von Netanyahu, meldete sich mit deutlichen Worten in einer Kolumne im Haaretz. Er ist überzeugt, dass Netanyahu das Land Israel zerstören werde. «Er wird der Zerstörer des Landes sein, da er keine andere Wahl hat», schrieb er. «Netanyahu ist gefangen im Grössenwahnsinn eines Diktators, eines Tyrannen, der das Land als sein Privateigentum betrachtet. Er hat sich so an das Regieren gewöhnt, dass er es nicht ertragen kann, wenn jemand anderes seinen Platz einnimmt.»

Megged hat es richtig erkannt, der Grössenwahn eines Diktators ist eine Krankheit, unheilbar, nicht aufzuhalten. Fragt man Netanyahu, so wird er nach wie vor behaupten, die Sicherheit des Landes liege ihm am meisten am Herzen, so nannte man ihn über Jahre hinweg ‘Mr. Security’.

Netanyahu tut alles, so ist Megged überzeugt, um selbst auf Kosten der Bürger einen hohen Preis zu zahlen, damit den Krieg nicht endet. Das ist genau das, was wir täglich erfahren. Seine unverständliche Haltung in den Verhandlungen, der Umgang mit den Familien und Freunden der Geiseln, seine Abwendung von den Israelis, das Verweigern, mit inländischen Medien zu sprechen, seine Abwehrhaltung gegen alle, die mit fundierten und expliziten Ansichten Unterstützung anbieten. Er tut alles, um seine Macht zu schützen.

Megged orakelt: «Der Krieg wird erst mit dem Sturz von Netanyahu enden. Diejenigen, die in der Illusion gefangen sind, dass es möglich ist, dass demokratische Instrumente zum Machtwechsel führen werden – insbesondere diejenigen, die immer noch an Netanyahu festhalten – sie sollten sich besser von ihren Illusionen verabschieden.»

Ein hochrangiges, wenn auch anonymes Hamas-Terror-Mitglied dementierte gegenüber der arabischen Zeitung ‘al-Araby al Jadeed’, dass es eine Bereitschaft gebe, während einer ersten Phase eines Waffenstillstandes 20 Geiseln auszutauschen. Ebenso bestreitet er, dass nur mehr 20 Geiseln am Leben sind. Andererseits stellt er aber auch die völlig abstruse These auf, dass sich mindestens 30 (!) hochrangige Mitglieder israelischer Sicherheitskräfte in ihrem Gewahrsam befinden. «Es ist natürlich nicht möglich, die Zahl der lebenden Gefangenen genau zu bestimmen, aber sicher ist, dass sie höher ist als die Zahlen, die in den hebräischen Medien verbreitet werden.» Die etwa 30 Generäle und Shin Bet-Offiziere werden, so behauptet er, an ‘streng gesicherten Orten’ festgehalten, was es verunmögliche, ‘an sie heranzukommen’.

Die IDF bereitet sich darauf vor, mit zwei weiteren Reservisten-Brigaden das derzeit im Gazastreifen operierende Bataillon zu unterstützen. Das wird als weiteres Zeichen gewertet, dass die angekündigte Bodenoffensive von Rafah kurz bevorsteht. Entgegen ersten Vermutungen geht die IDF jetzt davon aus, dass nicht vier, sondern sechs Bataillone der Hamas-Terror-Organisation in der Grenzstadt zu Ägypten stationiert sind. Damit sind, wie aus IDF-Kreisen bekannt wurde, alle Vorbereitungen getroffen, die vor dem Beginn der Bodenoffensive notwendig waren. Die Truppen warten nun nur noch auf die Bestätigung der Regierung.

Während der Nachtstunden hat die IDF mehrere Raketenabschussbasen im südlichen Gazastreifen ausgeschaltet. Diese befanden sich in unmittelbarer Nähe von zivilen Unterkünften in einem Zeltlager und waren bereits für einen Abschuss vorbereitet. Die IDF betonte, die Aktion sei mit besonderen Vorsichtsmassnahmen zum Schutz der Bevölkerung durchgeführt worden. Damit wurden gestern insgesamt mehr als 50 terroristisch genutzte Objekte im gesamten Gazastreifen in Zusammenarbeit mit der IAF getroffen und zerstört.

Der Beschuss aus dem südlichen Libanon auf das Gebiet von Avivim, einem kleinen Moschaw nur etwa 1 km südlich der libanesischen Grenze mit Anti-Panzer-Raketen traf zwei Häuser. Feuer brach aus, konnte jedoch recht schnell gelöscht werden. Menschen kamen nicht zu Schaden. Auch in Merom HaGalil brach ein Feuer aus, durch das ein Wohnwagen beschädigt wurde. In den letzten Stunden flog die IAF mehrere Wellen von Angriffsflügen auf mehr als 40 der Hisbollah zugeordnete Ziele. Auch die Artillerie kam bei den Vergeltungsschlägen zum Einsatz. Die IDF teilte dazu mit: «Die Angriffe sind Teil der Bemühungen, die Infrastruktur der Terror-Organisation in der Grenzregion zu zerstören.» VM Yoav Gallant erklärte heute, etwa die Hälfte der Hisbollah Kommandanten seien eliminiert worden.

Die Hamas hat heute Nachmittag ein Video veröffentlicht, welches Hersh Goldberg-Polin, 23, zeigt, der sich seit dem 7. Oktober in der Geiselhaft der Hamas-Terror-Organisation befindet. Goldberg-Polin ist israelisch-US-amerikanischer Doppelbürger. Im Video stellt er sich selbst vor und erklärt, er befinde sich seit ‘etwa 200 Tagen’ in Gefangenschaft. Das deutet darauf hin, dass das Video erst vor Kurzem aufgenommen wurde. Offensichtlich wurde ihm ein Arm, der bei der Entführung schwer verletzt wurde, amputiert. Die israelischen Medien haben das Video nicht übernommen.



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